Die NPD zu Gast bei den Freien Wählern
Vortrag von Prof. Dr. Wilhelm Hankel,
„Angst um den Euro –wie sicher ist unser Geld?“
![]() Straubing: Das Gastreferat des allseits bekannten Währungsexperten Prof. Dr. Wilhelm Hankel bei den Freien Wählern in Straubing nahmen wir zum Anlass, mit mehreren Vertretern aus verschiedenen NPD-Verbänden der öffentlichen Einladung zu folgen.
Namentlich fand sich von NPD-Seite Sascha Roßmüller (stv.Landesvorsitzender), Patrick Schröder (Vorstandsmitglied im LV Bayern) und Heidrich Klenhart (Vorstandsmitglied im LV Bayern) und weitere Mitglieder der NPD ein.
Vorbildlich war die Gastfreundschaft der Freien Wähler, die keine Versuche unternahmen, die allseits bekannten NPD-Vertreter aus der Versammlung in dem Nobelhotel auszuschließen.
Geleitet wurde die Versammlung von Jutta Widmann (MdL der Freien Wähler).
Das Engagement von Prof. Dr. Hankel bei den Freien Wählern in Bayern als Referent aufzutreten, lag nicht etwa darin, dass die Freien Wähler – ganz im Gegensatz zur NPD – schon im Wahlprogramm den Euro grundsätzlich ablehnen würden, sondern vielmehr im Engagement von Hankel die Freien Wähler in die richtige Richtung zu führen. Solcherlei Gesprächsangebote hat Hankel deshalb auch vor Kurzem der Wählerspaßvereinigung Piratenpartei angeboten.
Die Klage gegen den Euro-Rettungsschirm von Hankel und vier weiteren Professoren wurde vor Kurzem NICHT in vollem Umfang abgewiesen. Das Verfassungsgericht bestätigte nämlich unter anderem, dass die Einführung sog. Euro-Bonds verfassungswidrig wären.
Merkels geplatzte Regierungserklärung zum Thema der EURO-Rettung hatte ebenfalls mit dem Richterspruch zu tun, da im Urteil die Einbeziehung des Parlaments in die Euro-Rettung gemahnt wurde.
Im jetzigen Modell des Rettungsschirms würde Deutschland mit 240 Mrd. EURO haften, bei einem Steuervolumen von nur 250 Mrd. EURO in der BRD.
Hankel fasst die Rettungsmaßnahmen zum EURO wie folgt zusammen: „Die Retter des EURO sind die Zerstörer dieser Gesellschaft“ und bezieht sich mit diesem Zitat direkt auf den Kommunisten Lenin, der damals schon wusste, dass man eine bürgerliche Gesellschaft am besten zerstören kann, wenn man deren Geldwesen zerstört.
Hankel fasst weiter das Deutsche Wirtschaftswunder unter Erhard und Karl Schiller so kurz zusammen, wie niemand vor ihm: „Stabile Währung führt zu niedrigen Zinsen und damit zum Wirtschaftswunder“.
Die Stabilitätsgrundlage der D-Mark war die Bindung der Geldmenge an die Wertschöpfung der Real-Wirtschaft, so Hankel. Damit erschließt sich auch sofort für jeden, dass die gewaltige Finanzblase durch Derivate, wie z.B. Schuldausfallversicherungs-Scheine (CreditDefaultSwaps), jede Währung zum Absturz bringt, da Geldmenge und Wirtschaftskraft nicht mehr übereinstimmen.
Die Löhne in der BRD haben sich solange es die D-Mark gab, sukzessive nach oben entwickelt, erst mit Einführung des EURO kam das Phänomen real sinkender Löhne auf. Statistiken der Inflation wurden und werden gefälscht.
In Bezug auf Griechenland legt Hankel überzeugend dar, dass die Griechen zum Eintritt in die Währungsunion ihre Bilanzen gar nicht erst hätten fälschen müssen, da bereits auf den ersten EURO-Geldscheinen wie heute auch der Begriff EURO auf griechisch mit aufgedruckt ist. Ein politisches Projekt, das aus politischen Gründen um jeden Preis gehalten werden muss. Er wolle ein anderes Europa in Zukunft, dass sich inhaltlich wohl am ehesten mit dem Europa der Vaterländer nach De Gaulle oder dem Parteiprogramm der NPD annähert.
Hankel stört sich an dem Umstand, dass es seit EURO-Einführung den nicht mehr souveränen Staaten nicht mehr möglich ist, per Regierungsbeschluss die eigene Währung im Zweifel abzuwerten, wodurch aber die überhöhten Staatsschulden viel leichter rückzahlbar wären. Die Möglichkeit der Abwertung war immer auch ein Druckmittel souveräner Staaten gegenüber den Banken.
Die Abwertungen dienen nämlich als Ventil der Regierungen, bei überhöhten Staatsschulden die Zinsansprüche der Banken wieder leichter bedienen zu können. Dies setzt aber eine nationale Notenbank und eine Rückkehr zu den Wechselkursen voraus.
Eine Abwertung einer wieder nationalen griechischen Währung wäre die einzige Alternative zum Staatsbankrott.
Umgekehrt bezeichnete Hankels Mentor Karl Schiller die vielen Aufwertungen in der D-Markgeschichte als „Sozialdividende“ für das Deutsche Volk. Jener Karl Schiller prägte auch folgenden Satz: „Wir sollten endlich damit aufhören, das Deutsche Volk wie ein Stück Zucker im Tee aufzulösen.“ Man kann dem Mann nur nachdrücklich für seine Weitsicht danken, die Politik betreibt mit dem Lissabon-Vertrag aber genau die entgegengesetzte Linie.
(Diese Abwertungspraktiken haben aber natürlich auch den Nachteil, dass dann andere Nationen mit harter Währung für das viel zitierte Butterbrot Waren dieser Länder einkaufen bzw. aufkaufen können)
Die verordnete Griechenland-Sparpolitik unterstütze nach Hankel erst recht den Absturz: rückläufige Löhne und extreme Steuererhöhungen führen zu einer in Griechenland vorherrschenden Geldverknappung, die erst recht höhere Steuereinnahmen unmöglich macht.
Eine Währung ist nach Hankel immer der Maßanzug einer Volkswirtschaft, man dürfe deshalb nicht weiter Staat und Währung voneinander trennen und müsse entweder etliche der 17 Euro-Währungsländer aus dem EURO wieder ausschließen, oder noch besser alle zu den nationalen Währungen zurückkehren. Nach Hankel die beiden einzigen Wege aus der Währungskrise.
Als Griechenland ihre eigene Währung noch hatte, lag der Zinssatz dort bei 18 %, in Italien bei 15 %. Diese Zinssätze waren auch nötig, um die Geldmenge proportional zur Wirtschaftskraft des Landes zu halten. Doch mit Einführung des EURO haben die südeuropäischen Staaten mit den günstigen Zinssätzen nicht etwa Teile ihrer Schulden zurückbezahlt, sondern massiv über ihre Verhältnisse gelebt.
![]() Nach dem 45-minütigen Referat hat sich Hankel noch viel Zeit für Fragen aus der Bevölkerung genommen, das Stimmungsbild des bürgerlichen Publikums war äußerst bankenkritisch, obwohl auch einige Vertreter von Banken und Zeitungsverlagen anwesend waren.
Als einer der ersten Fragesteller hat Sascha Roßmüller eine wichtige Grundsatzfrage gestellt, die Hankel im Sinne der Ausführung von Roßmüller bestätigen konnte. Es ist das Themenfeld der Export-Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft und dem Gerücht, dass eine harte Währung wie die D-Mark uns wirtschaftlich nur Nachteile bringen würde. Dazu stellte Roßmüller fest, dass die Feinmechanik-/Maschinenbauprodukte, die den Hauptteil der deutschen Exporte ausmachen, abhängig sind von Rohstoffpreisen und vor allem Energiekosten. Diese könnten bei harter Währung günstig importiert werden, gleichzeitig würde sich bei einer harten Währung die Binnennachfrage erholen, da die Kaufkraft Stiege. Deshalb kann man mit Fug und Recht behaupten, dass das Argument ebenfalls mehr politischen als handfesten Charakter hat.
![]() Als weiterer Fragesteller meldete sich u. a. Heidrich Klenhart (NPD Neumarkt) zu Wort, der die labile Struktur der hiesigen Banken thematisierte, er zitierte dazu den Buchautor Andreas Popp, der am Beispiel einer Süddeutschen Sparkasse klarmacht, dass die Banken das Geld der Bürger wohl längst verspielt haben. Immerhin weist die Bilanz von 2010 nur 85 Mio. EURO aus, trotz Bareinlagen der Kunden in Höhe von 3,3 Mrd. EURO. Würden nur 10 % der Bürger ihr Geld mit nach Hause nehmen wollen, käme es zum Kollaps.
![]() Klenhart führte weiter aus, dass seit 2002 die BRD nur noch auf Ansprüche auf Gold statt realer Goldreserven verfüge und unterrichtete über den Umstand, dass die Goldreserven der USA wohl nur noch auf dem Papier existent seien, nachdem Kongressabgeordnete wie Ron Paul vergeblich versucht haben, die Goldreserven physisch überprüfen zu können. Die strikte Weigerung der Überprüfung der US-Goldreserven müsse ernst genommen werden.
Ein Höhepunkt des Abends war die inständige Nachfrage eines Bankendirektors aus der Region, der von Hankel trotz seiner Funktion wissen wollte, „Wie legt man Geld sicher an?“
Zur Goldthematik sagte Hankel den ökonomischen Satz: „Goldkauf ist eine aktive Form des Zurückhaltens von vorhandenem Kapital und ist somit volkswirtschaftlich schädlich.“ (Geldverknappung !)
Nach Hankel können inflationäre und deflationäre Entwicklungen des Preis- und Lohngefüges auch parallel auftreten, Preissteigerungen trotz Lohnverzicht, wenn die politischen oder monetären Rahmenbedingungen vorhanden sind.
Von der NPD übersetzt heißt das, schnelles Sinken der Lebensqualität durch Einwanderung und Globalisierung.
Aber von den etablierten Politikern ist eine derart klare Sprache nicht zu erwarten.
Hankel spricht sich bezüglich der in Deutschland vorhandenen Demokratie wie folgt aus: „Wir leben in einer Meinungsdiktatur mit Gehirnwäschemethoden der schlimmsten Art.“
Und natürlich werden nach Hankel sog. Experten immer schlimmer politisch missbraucht, so dass vernünftige Entscheidungen weiterhin unterdrückt werden, wogegen sich Bürger aber mit neuen Formen des Protests zur Wehr setzen müssten.
Die abschließende Frage, ob der Euro überhaupt ein reell gültiger Geldschein ist, nachdem die Unterschrift des ersten EZB-Chefs auf dem Euro nur kopiert ist von einem holländischen Geldschein der 90ger Jahre, es also keine Banknotenurkunde zum Euro gibt, blieb leider unbeantwortet. Auch die Frage, warum auf dem Euro nirgends das Wort Banknote vermerkt sei.
Alles in allem war es aber ein fruchtbarer Abend, der deutlich vor Augen führte, dass sich viele ordentliche Bürger in Bayern inzwischen ihre eigenen Gedanken über unsere Politiker macht und die meisten sich dem Satz anschließen würden: Die etablierten Politiker dienen sich selbst und der Großindustrie, nicht aber den deutschen Bürgern.
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